Der Grand Canyon du Verdon ist mit 700 Meter Tiefe die tiefste Schlucht Europas. In die Schlucht führen verschiedene Wanderwege hinein und einige sind auch für Familien mit Kindern leicht zugänglich und interessant. Der offizielle Wanderweg endet zwar irgendwann einmal und dann geht es nur noch schwimmend weiter (siehe Canyoning), aber auch der offizielle Wanderweg ist unbeschreiblich schön, vielseitig und teilweise auch anspruchsvoll.
Gutes Schuhwerk ist unbedingt zu empfehlen. Ein ca. 1.5 Kilometer langer Stollen führt in die Schlucht hinein. Weiter geht es über Gesimspfade, Geröllfelder, Eisenleiter (sehr steile Treppe) mal runter mal rauf. Zeitweise führt der Wanderweg am Fluss entlang, dann mal wieder 100 Meter oberhalb irgendwo im Fels bzw. Hang, durch Wäldchen oder Gestrüpp. Also sehr abwechslungsreich. Alles was man so braucht an Getränken oder Verpflegung muss mitgebracht werden. Den Müll nimmt man natürlich auch wieder mit hinaus. Vom Pt.Sublime (Eingang über den Stollen) bis zum Austieg bei La Maline benötigt man ca. 5 Stunden. Wir schafften es auch schon mal in 3 Stunden - aber das muss nicht sein. In der entgegengesetzten Richtung ist es etwas einfacher, da der Ausstieg bei La Maline einige Höhenmeter hat. Wer anstatt bei La Maline wieder aus dem Canyon auszusteigen noch bis zum Imbut (noch weiter flussabwärts) möchte, der benötigt für den Hin und Rückweg zusätzlich ca. 2 Stunden. Vom Imbut weiter bis zum See gibt es keinen offiziellen Wanderweg mehr. Ca. 20x muss der Fluss überquert werden und manche Passagen sind nur schwimmend möglich.
Dass dieser Teil nicht unbedingt jedermanns Sache ist, zeigt dieser Bericht von unserer ersten Fahrt (Osterferien) in diese Schlucht.
... Bis auf 6 Meter verengt sich die Schlucht und es wurde immer enger und dunkler. Es begann der Teil der Flussüberquerungen. Teilweise schwimmend, teilweise watend, teilweise mit einem Seil gesichert, wurde der Fluss ca. 14 mal überquert. Dabei machten Strömungen und Strudel sowie reißende Stromschnellen manchmal einiges Kopfzerbrechen. Nach der 14. Überquerung kamen wir an eine unüberwindbare Stelle. Eine zu tiefe Furt und zu reißendes Schmelzwasser zwangen uns zur Aufgabe. Wir gingen also zwei Überquerungen zurück und fanden einen Notausstieg aus dem Canyon. Ein langes Kabel hing an einem Felsen herunter. Der Aufstieg war jedoch an diesem Abend nicht mehr möglich und so übernachteten wir kurzerhand noch einmal eine Nacht in der Schlucht. Einen Schlafsack hatten wir ja in diesen Teil der Schlucht nicht mitgenommen und das was wir anhatten war überwiegend nass geworden. An zwei kleinen Feuerchen trockneten wir deshalb unsere nassen Hosen und Hemden und versuchten selbst uns wieder etwas aufzuwärmen. Am nächsten Morgen wurde die 400 m hohe Felswand in Angriff genommen. Nach vier Stunden Kletterei über Felsen, Geröllfelder, Felskaminen und Unterholz hatten wir es geschafft. Hinter uns lag eines der einmaligsten und anstrengensten Unternehmen, das wir je gestartet hatten. (Anmerkung: in den Folgejahren hatten wir diese Tour noch mehrmals unternommen - allerdings im Sommer bei niedrigerem Wasserstand. Aber auch hier kam es vor, dass aufgrund der Wasserregulierung im Stausee bei Castelane der Wasserstand zu hoch war und eine Überquerung verschoben werden musste)
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